Es musste noch mal sein. Noch mal raus auf Reisen mit dem Motorrad und einem Zelt.
Also ab in die Cévennes im Departemend Lozère mit Zwischenstop auf dem Aire Naturelle de camping in Haut-Valromey im Departement Ain.

Dort gibt es eine Dusche 2 Toiletten und eine große Wiese, sonst nichts. In der Nähe ist noch ein Langlaufzentrum. Was ich vorher nicht wusste, nachts hatte es 0° C. Zum Glück ging ich davon aus das es etwas frisch werden würde und hatte zu meinem Daunenschlafsack noch ein Innenschlafsack dabei. So war es dann recht angenehm, wenn man nicht raus musste.

Das Zelt konnte ich am nächsten Morgen nur patsch nass einpacken, wobei am Morgen auch schon 9:00 Uhr auf der Uhr stand. Früher wäre es mir zu kalt auf dem Motorrad gewesen. Ist schon etwas Wert so eine Griffheizung am Motorrad. Wie die Bilder auch verraten, war das Wetter dafür sehr gut, bis eben auf die Temperaturen nachts.

Einen Teil der Cévennes kannte ich ja schon da ich in der Vergangenheit schon 2 mal am Tarn war. Nur war das jedes mal ohne Ambitionen auf unbefestigte Wege zu haben. Das sollte dieses mal anders sein. Wenn man schon die Möglichkeit hat, legal unbefestigte Wege zu fahren, so muss ich dies seit 2014 auch tun. Da hatte mich das unpaved road Virus zum ersten mal gepackt und lässt mich seit dem nicht mehr los.


Angenehm ist hierbei der gegenseitige Respekt, egal ob Wanderer, Fahrrad, Auto oder Motorrad, man kommt klar miteinander auf den unbefestigten Wegen.
So hatte ich einige Wandere passiert, Tempo runter und freundlich Grüßen. Alle grüßten lächelnd oder winkend zurück. Bei uns leider so nicht vorstellbar.


Ich drehte 3 mal um auf den unbefestigten Wegen. Einmal kam nach einigen Kilometern ein Zaun und eine provisorische Zauntüre auf dem Weg. Da ein unmissverständliches Schild am Zaun angebracht war, das dies Privatgrundstück sei und der Zutritt verboten wäre, respektiere ich das natürlich und drehe um. 2 mal drehte ich um da mir der Abschnitt als allein Reisender, mit einem schweren Eisenhaufen, zu extrem wurde. Beide male wäre ich weiter gefahren, wenn ich nicht alleine gewesen wäre. Ein kleiner Nachteil wenn man alleine unterwegs ist, aber ich muss nichts herausfordern. Schließlich sollen Mensch und Maschine wieder nach Hause kommen.



Ein paar Abschnitte nahm ich erst gar nicht in Angriff, da Jagd Saison war und man die Jäger mit Ihrer Bewaffnung am Straßenrand sah. Es waren Abschnitte die durch Wälder führten, die ich dann sein lies. Es wurde schon mal ein Motorradfahrer in Frankreich bei einer Jagd erschossen. Muss ja nicht sein, gibt genügend andere schöne Wege auch auf Asphalt.


Die Gegend lädt einfach ein und das nicht nur straßentechnisch, auch die Dörfer sind immer wieder schön. Ob Tarnschlucht oder die Hochebenen, die Cévennes faszinieren.


Da ich mein Zelt nass einpackte, hatte ich dann doch ein Chalet (etwas größeres Schlaffass) genommen. Ich ging davon aus das dies dann auch in den nächsten Tagen passieren würde. So trocknete ich lieber mein Zelt und packte es anschließend trocken ein.

Viele Campingplätze haben im Oktober zu, was ich persönlich sehr schade aber nachvollziehbar finde. Auf dem Platz den ich erwählt hatte, waren während meines Aufenthalts maximal 8 weitere Gäste. Fun fact: nach der 2. Nacht stellte ich fest, diese Unterkunft hat ja eine Heizung !





Der Mensch muss essen, mal mehr, mal weniger. Geschmeckt hat es immer.



Leckeres und auch außergewöhnliches Bier brauen die dort. Mit Blaubeeren und ohne zusätzlichen Zucker. Das schmeckt sehr gut.

Nach meinen täglichen Ausflügen, befestigte und unbefestigte Straßen, trat ich am 5. Tag den Rückweg auf schnellstem Weg an. Hier kam ein Moment an dem ich mein Navi loben muss, was häufig auch nicht passiert. Ich gab „Motorrad schnell“ vor und wunderte mich warum das Navi mich über Departement Straßen und nicht Nationalstraßen zur Autobahn führte. Ganz einfach, in Frankreich sind 80 Km/h auf Landstraßen vorgeschrieben. Das wird aber in vielen Departements wieder auf 90 Km/h erhöht. So war auf der Nationalstraße maximal 80 Km/h und auf der Departement Straße maximal 90 Km/h vorgegeben. Also nimmt das Navi mit aktuellen Karten die Departement Straßen.



Ich fuhr also auf der langweiligen Autobahn zurück, da ich bei 5 bis 7 Tage nicht viel Zeit hatte. Kaum in Deutschland angekommen hatte ich auf den letzten 4 Km Autobahn was ? Richtig, ein Stau und es war der einzige Stau auf der ganzen Tour die immerhin 2431 Km lang war. Ich fuhr dann zu meinen letzten Aufenthalt, einer günstigen Unterkunft in der Nähe von Freiburg, da ich den Rest der Tour am nächsten Tag durch den Schwarzwald fuhr. Da es der 3. Oktober war, fuhr ich prompt in die Falle der für Motorrad gesperrten Strecke an Sonn und Feiertagen. Da Motorräder in Deutschland diskriminiert werden, gab es keinerlei Umleitungshinweise. Man steht als nicht lokale Person plötzlich vor so einem Schild und hat erst mal keine Ahnung wo man nun weiter fahren darf. Unabhängig davon, verlagert sich das dann komprimiert auf eine andere Strecke, da nun alle den anderen Weg fahren müssen. So etwas habe ich noch in keinem Anderen Land gesehen, da in den von mir bereisten Ländern, außer Tirol, Verbote immer für alle motorgetriebenen Fahrzeuge gelten. Zusammengefasst hatte ich ein paar wundervolle Tage mit blauem Himmel, tolle Strecken und freundlichen Menschen. Nur die Nächte waren ziemlich frisch.
Hier die gefahrene Strecke. Nur die Hin- und Rückfahrt, da die Strecken für unbefestigte Wege aus anderen Quellen stammen, wie z.B. transeurotrail.org oder mdmot.com












































































































































